Senkrechte Bananen, Sauvignon Blanc im Pappbecher und tiefe Einblicke ins Seelenleben – all das gab es bei unserer Schreib-Bar im Nackenheimer Ortsmuseum. Zumindest literarisch. Unter fachkundigster Anleitung von Christine Hassemer begaben sich neun Workshopteilnehmer auf eine waghalsige Reise in die Welt der Wörter – und auf Erkundungstour durch die beeindruckenden Ausstellungen des Muxums, die als Inspiration Gold wert waren.
Furcht vor dem leeren Blatt brauchte hier nicht aufzukommen. Überhaupt: Welche Blätter? Zunächst haben wir uns gar nicht mit dem Schreiben beschäftigt, sondern mit Wahrnehmung, Kreativität und dem Durchbrechen eingeübter Muster. Erst dann ging es mit frischen und fluffigen Übungen an die Stifte. Und war die kritische Stimme im Inneren erst einmal abgeschaltet, schrieb es sich ganz von selbst. In kurzer Zeit sind beachtliche Texte entstanden: mal komisch und absurd, mal nachdenklich und tief bewegend.
Die freiwillige Präsentation der noch tintennassen Werke, die liebevollen Rückmeldungen aus der Gruppe, die lockere Stimmung über alle Altersgruppen hinweg und Kinder-Schokobons en masse machten diesen Workshop zu einem warmen Nest, in dem Gedankenkraft und Textfreude nur so aufkeimen konnten. Die Schwedische Akademie dürfte auf die Literaten, die sich an diesem Tag im Muxum gefunden haben, bereits ein Auge geworfen haben.